Buga 2011 – Koblenz verwandelt

Um es vorweg zu nehmen, ich bin weder ein Garten-Freak noch habe ich einen grünen Daumen, aber was sich die Stadt Koblenz in der Vorbereitungszeit hat einfallen lassen, kann sich wirklich sehen lassen und es begeistert mich total. Der Begriff Bundesgartenschau verschleiert hier eigentlich.

Koblenz verwandelt – dieses Motto wurde offensichtlich konsequent umgesetzt, es wertet die Stadt ganz sicher für Jahrzehnte auf.

Ich habe mir eine Dauerkarte gekauft und ich denke, diese 110€ im Vorverkauf sind gut angelegt. Ich werde sehr oft in Koblenz sein und endlich mal wieder ausgiebig auf Fotojagd gehen. Einen Wehrmutstropfen gibt es, die Tageskarte… ich halte 20€ für zu teuer. Ich kenne allerdings nicht täglichen Kosten die durch die Buga entstehen, aber es ist viel Geld für eine Einzelperson. Gut, die Seilbahnfahrt ist inklusive. Ach ja, diese Seilbahn …

Bild mit freundlicher Genehmigung der Firma Doppelmayr Seilbahnen GmbH www.doppelmayr.com/

In meinen Augen ist es nicht nur eine Seilbahn, es ist ein Juwel. Ich habe selten eine Technik gesehen, die sich so toll und unaufdringlich in die Landschaft eingliedert und trotzdem so hervorsticht, wie diese Seilbahn. Man fährt nicht, man schwebt sanft und lautlos zur Festung Ehrenbreitstein hoch oder eben zurück „in die Stadt hinein“… und diese 4 Minuten Fahrt gehen leider viel zu schnell vorbei. Der Fahrpreis von 8 € hin und zurück mag hoch erscheinen, aber offensichtlich hat die Bahn sehr hohe Betriebskosten, so dass es wohl gerechtfertigt ist. Deshalb sollte die Seilbahn ja auch nach 3 Jahren wieder abgebaut werden, aber jetzt ist angedacht, sie für 5 Jahre zu halten. Geschätzte 80 % der Koblenzer wollen sie eigentlich überhaupt nicht mehr hergeben. Ich denke auch, dass hier das „Weltkulturerbe“ völlig falsch verstanden wird. Es kann nicht bedeuten, dass man überhaupt nichts mehr darf…. im Gegenteil … !

Das Konzept der Bundesgartenschau sieht eine Dreiteilung vor, das kurfürstliche Schloss, das Rhein- und Moselufer mit dem Deutschen Eck und die Festung Ehrenbreitstein und konsequenterweise wurde auch eine neue Haltestelle der Bahn, Koblenz Stadtmitte, eingerichtet.

So begeistert ich von der Kreativität der Stadt Koblenz bin, so enttäuscht bin ich von der Ideenlosigkeit und der Arroganz „meiner Stadt“ Neuwied.

off topic

Eine Gemeinsamkeit gibt es allerdings, beide Städte verwandeln. Aber während Koblenz erblüht, wird Neuwied von einer „schrecklichen Seuche“ heimgesucht. Plötzlich und unerwartet befallen Pilze alle Bäume der Stadt und diese werden dann natürlich zu einer Gefahr für die Bürger. Daher müssen sie, sogar sonntags, beseitigt werden. Glücklicherweise, oder sollte ich sagen seltsamerweise werden immer die Bäume befallen, die unseren kreativen Größen in der Stadtverwaltung gerade im Weg stehen, sei es, dass plötzlich keine LKW mehr ungehindert fahren können oder sei es, weil die Weiden am Rheinufer den Blick auf die wunderschöne Deichmauer versperren und deshalb schnell einem Radikalschnitt zum Opfer fallen. Möglicherweise würden diese Weiden aber auch den sonnenhungrigen Bürgern der Stadt das Sonnenbad vermiesen, weil ja hier eine Liegewiese angelegt werden soll….

Wer das Neuwieder Rheinufer kennt wird schnell merken, dass eine solche Idee nur aus kranken Hirnen entspringen kann.

Was will man aber auch schon von einer Stadt erwarten die nicht einmal in der Lage ist, korrekte Schilder für ein Fußgänger-Leitsystem aufzustellen… ?

Schade eigentlich, denn sogar Neuwied hätte unheimlich viel zu bieten….

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